Ein Monat ohne Kaffee

Im letzten Jahr kam mir die Idee, eine einmonatige Kaffeepause einzulegen. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich über die Jahre sehr stark an Kaffee gewöhnt und in eine gewisse Abhängigkeit gebracht hatte.

Als bekennender Kaffee Fan ist guter Kaffee für mich ein wichtiger Bestandteil meiner Tagesroutine, ganz nach dem Motto: „Life is too short for bad coffee“. Im Laufe des Tages komme ich auf 2-4 Tassen, vorzugsweise Espresso in guter Qualität, sofern dieser aufzutreiben ist. Immer ohne Zucker, zum Teil mit etwas Milch.

Über etwaige gesundheitliche Auswirkungen meines regelmäßigen und relativ hohen Kaffee Konsums haben ich mir über die Zeit natürlich auch Gedanken gemacht. Die Warnmeldungen über Wasserentzug und mögliche Krebsgefahren haben sich zum Glück mit der Zeit relativiert. Eine richtungsweisende Quelle war für mich das Buch „The Big Five: Five Simple Things You Can Do to Live a Longer, Healthier Life“ von Sanjiv Chopra. Sanjiv erläutert auf der Basis einer Reihe von Studien die positiven Effekte von Kaffee und empfiehlt 2-4 Tassen täglich…

Über die Weihnachtstage / Silvester reifte der Vorsatz in mir, eine gewisse Zeit ohne Kaffee zu bestreiten. Zum einen wollte ich ausprobieren, was ein Kaffeeentzug mit meinem Körper macht, zum anderen fand ich, dass es eine kleine, aber gute Übung in Selbstdisziplin ist. Im neuen Jahr stellte sich dann die Frage, wann damit starten: direkt im Januar? Vielleicht nach Silvester keine gute Idee; im Februar? Da braucht man eventuell während der Karnevalszeit den einen oder anderen Kaffee. Ein Infekt hat mir den Start leicht gemacht: die kurzfristige Umstellung der Nahrungsaufnahme auf Wasser und Kamillentee war der Startschuss, ich brauchte einfach nur weiterzumachen.

Zum Start plagten mich leichte Kopfschmerzen, ob diese mit einer Art Entgiftung zusammenhingen kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Nachdem der Infekt ausgestanden war habe ich mich zunächst mit diversen Tees eingedeckt und diese zu Hause und im Büro verteilt. Dabei habe ich mir zumindest in den ersten 2 Wochen noch teilweise schwarzen und grünen Kaffee gegönnt. Ab der 3. Wochen habe ich dann komplett auf Koffein / Teein verzichtet.

Ich muss sagen, dass mir der Kaffee besonders aus zwei Aspekten gefehlt hat. Einerseits hatte ich nach Tagen mit etwas weniger Schlaf das Gefühl, er würde mir jetzt helfen wach zu werden. Andererseits hat Kaffee in meinem Umfeld einen starken sozialen Aspekt, gerade im Büro trifft man sich zum Kaffee, um kurze Themen zu klären oder um nach dem Mittagessen noch etwas zu entspannen. Dies habe ich dann tapfer mit Tee bestritten.

Einen positiver Effekt konnte ich im Magen feststellen, nach viel Kaffeekonsum hatte ich teilweise leichte Bauchschmerzen oder Sodbrennen, die nun komplett weg waren. Mit der Zeit wuchs auch der Stolz, soweit gekommen zu sein und das durchziehen zu können.

Mit rot war nach vier Wochen der Endtermin meiner Abstinenz im Kalender eingetragen (16 Uhr nachmittags…). Für den nächsten Tag hatte ich mir ein Kaffeedate in den Kalender eingestellt, in einem der Cafes in Köln mit dem besten Kaffee (Schamong). Eine kurze Erkältung hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, ich wollte auf jeden Fall meinen ersten Kaffee mit gesunden Geschmacksnerven in seiner vollen Pracht genießen können.

So wurden aus 4 Wochen 32 Tage. Am Sonntag den 17.02. war es dann soweit, in der Kaffeemanufaktur Heilandt habe ich einen doppelten Espresso (ohne Milch und Zucker) genossen. Wie hat sie das angefühlt? Kaffee hat mir noch nie so intensiv und vielfältig geschmeckt! Gleichzeitig war ich nach einem Kaffee noch nie so benommen.

In Summe war diese Übung eine sehr spannende Erfahrung für mich. Es war interessant zu sehen, wie es sich ohne Kaffee anfühlt und wie der Kaffee dann nach längerer Zeit schmeckt. Zugleich fühlt es sich gut an, durchgehalten zu haben. Bisher habe ich seitdem nur Espresso nach dem Lunch getrunken und damit meinem Konsum reduziert. Gleichzeitig habe ich mir vorgenommen, nur noch wirklich guten Kaffee zu genießen, wenn möglich komplett ohne Zusätze wie Milch oder Zucker.

Hier noch meine Cafe Tipps für Köln:

  • Heilandt Kaffeemanufaktur
  • Schamong Kaffee
  • Caffé-Bar-Alfredo (hier gab es in der Vergangenheit den besten Cappuccino)

Auf dieser schönen Website (tolle Bilder!) findet ihr noch ein paar weitere Tipps für Köln.

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