Virtuelle Spaziergänge im Home Office

Seit März befinde ich mich nun im Home Office, worüber ich meinem Unternehmen dankbar bin. Die Verantwortlichen haben sehr schnell reagiert und allen Unternehmensbereichen die Möglichkeit dazu geschaffen (bis auf Mitarbeiter im persönlichen Kundenkontakt).
 
Herausforderung Home Office
Wie geht es mir dabei? Grundsätzlich gut und ich bin froh, dass wir als Familie gute Möglichkeiten haben, uns um unsere Kinder zu kümmern und Platz genug für uns alle haben. Sicherlich ist das für viele Familien nicht so leicht, weil z.B. beide Elternteile berufstätig sind oder ein Elternteil allein erziehend ist und man sich viele Gedanken um die Betreuung der Kinder machen muss. Oder weil zuhause kein Platz für das „Home Office“ ist und man im Wohn- oder Schlafzimmer stark improvisiert arbeiten muss. Dazu kommen schwerwiegende Probleme durch Kurzarbeit, Verlust des Arbeitsplatzes oder der Zusammenbruch einer selbständigen Tätigkeit. Von all dem sind wir zum Glück aktuell nicht bedroht.
 
Enge und Entspannung
Dennoch ist natürlich auch für uns das permanente enge Aufeinandersitzen teilweise eine Herausforderung. Durch die Rücknahme der Corona-Schutzmaßnahmen hat sich die Lage etwas entspannt. Die Möglichkeit, sich wieder mit mehreren Menschen zu treffen und auch eine Zeit im Urlaub zu verbringen hat uns allen sehr gut getan. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Situation mit Start der Schule und mit dem Beginn der Infektionszeit im Herbst entwickelt und wie sich die Corona Epidemie weiterentwickelt und welche Maßnahmen getroffen werden.
 
Small Talks als Schmiermittel
Ein Punkt der mich im beruflichen Umfeld beschäftigt und der durch das virtuelle Arbeiten nicht ausgeglichen wird ist der Verlust von zufälligen Kontakten und informellen Gesprächen außerhalb von fest vereinbarten Meetings. Auch wenn es vielleicht teilweise von Führungskräften kritisch gesehen wird sind kurze Gespräche / Small Talks, die sich eher zufällig in einem Büro ergeben, dass „Schmiermittel“ einer Organisation. Natürlich tauscht man Privates aus, aber ebenso sehr klärt man auf kurzem Wege, abseits von festen Meetings und Prozessen, wichtige Dinge für das Unternehmen. Zugleich brauchen wir Menschen als soziale Wesen diesen persönlichen Austausch für unser Wohlbefinden.
 
Virtuelle Spaziergänge
Wie kann ich das im Home Office erreichen? Einen gleichwertigen Ersatz gibt es meiner Meinung nach nicht. Der viel beschworene virtuelle Kaffee oder die virtuelle Afterwork Party mögen zumindest etwas helfen. Um sich vor Augen zu führen, mit wem man sich in der Vergangenheit ausgetauscht hat, kann ich einen virtuellen Spaziergang durchs Office empfehlen. D.h. ich gehe in Gedanken durch das Büro, durch die verschiedenen Räume und an den einzelnen Arbeitsplätze vorbei und schaue mir in Gedanken an, wer wo sitzt, wenn ich kenne und mit wem ich mich gerne ausgetauscht habe. Dann fällt mir z.B. der Vertriebskollege ein, der mich Montags mit den Ergebnissen der Fußball Bundesliga gepiesackt hat und wir in dem Rahmen auch über die Auftragslage im Vertrieb oder Service Probleme bei Kunden diskutiert haben. Oder die Kollegin aus dem IT Bereich, mit der ich mich neben der aktuellen Karnevalssession auch über die Darstellung von bestimmten Kunden in unseren IT Systemen ausgetauscht habe. Auf der Basis des virtuellen Rundgangs kann man dann zumindest bewusst ein Gespräch organisieren und sich zum virtuellen Kaffee / Plausch verabreden und so vielleicht etwas den Entzug vom persönlichen Austausch mildern.
 

1 Kommentare zu “Virtuelle Spaziergänge im Home Office

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