Ziele wuppen (oder woopen)

Regelmäßig stellen wir uns die Frage, wie wir besser Vorsätze umsetzen und Ziele erreichen können. So starten wir oft mit guten Vorsätzen in ein neues Jahr, scheitern aber oft schon nach kurzer Zeit und fallen in alte Muster zurück. Ein spannender und verblüffend einfacher Ansatz zur Zielerreichung ist die WOOP-Methode. Bei ihr durchläuft man vier Schritte:
 
  1. Als erstes formuliert man für sich einen Wunsch (Wish). Dieser sollte einem am Herzen liegen und erfüllbar, aber auch gleichzeitig herausfordernd sein.
  2. Danach stellt man sich das bestmögliche Ergebnis vor (Outcome) und fragt sich, was das Schönste an der Erfüllung des Wunsches ist und malt sich dies möglichst bildlich aus.
  3. Dieses schöne Ergebnis kontrastiert man nun mit dem größten inneren Hindernis (Obstacle), welches der Erfüllung im Weg steht.
  4. Zum Schluss stellt man einen Plan auf, wie man das Hindernis überwinden wird. Dabei hilft eine Formulierung in Wenn-dann Sätzen. Damit legt man automatisierte, vordefinierte Handlungen an, mit denen man die Hindernisse überwindet.
 
Damit es klappt ist es wichtig, dass alle vier Stufen in dieser festen Reihenfolge durchlaufen werden. Die Methode klingt banal, basiert aber auf wissenschaftlicher Forschung der beiden Professoren Gabrielle Oettingen und Peter M. Gollwitzer. Die Methode soll sowohl bei kleineren Alltagszielen, als auch bei größeren Zielen wirkungsvoll sein. Ihre Anwendung braucht nicht viel Zeit und kann im Kopf ablaufen.
 
Der Ansatz des positiven Denkens wird in der Selbsthilfeliteratur und von vielen „Gurus“ in diesem Bereich wie ein Mantra wiederholt. Ganz im Sinne, dass man sich etwas nur ganz doll wünschen oder „an das Universum schicken“ muss, dann wird es auch in Erfüllung gehen. Forschungen haben gezeigt, dass dieses rein positive Denken die Umsetzung behindert. Es wird dann weniger Energie eingesetzt, um das Ziel zu erreichen, da es im Kopf bereits erreicht wurde. Das besondere der Woop-Methode ist, dass zu dem Wunsch als mentaler Kontrast das größte Hindernis bei der Umsetzung hinzukommt und zur Auflösung ein Plan aufgestellt wird, der idealerweise in wirkungsvolle Handlungen überführt wird.
 
Ich habe die Methode bisher an kleineren Alltagszielen ausprobiert, wie das regelmäßige Trainieren mit einer Fitness App. Ich kenne die positiven langfristigen Effekte eines regelmäßigen Trainings sehr gut und kann sie mir auch gut bildlich vorstellen. Das größte Hindernis taucht vor allem abends auf, wenn mich mein innerer Schweinehund zur Couch zieht und ich dort sitzen bleiben möchte. Ich habe mir dazu einen Wenn-dann-Satz in Gedanken gebaut: „Wenn ich die Couch sehe, nehme ich mein Handy und starte direkt die App, ohne mich hinzusetzen.“ Dann freue ich mich auf die Couch nach dem Training.
 
Viel Spaß beim Ausprobieren bei kleinen und großen Zielen!
 
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